Literatur und Recht. Friedrich Schiller

Yvonne Nilges

Schiller und das Recht

Wallstein Verlag, Gottingen, 2012, 399 pp.; il.

ISBN: 9783835311299


 

Das Thema »Literatur und Recht« ist in den vergangenen Jahren zu einem der innovativsten Forschungsfelder der Literaturwissenschaft geworden. Dabei wurde Friedrich Schiller, in dessen Œuvre die Rechtsthematik eine grundlegende Rolle spielt, bislang noch viel zu wenig Beachtung geschenkt.

In ihrer interdisziplinären Arbeit beleuchtet Yvonne Nilges Schillers intensive Auseinandersetzung mit sämtlichen Fragen des Straf¬ und Staatsrechts im Zusammenhang mit der Rechtsgeschichte und der Rechtsphilosophie. Die herausragende Bedeutung des juridischen Diskurses in Schillers literarischem und theoretischem Gesamtwerk geht untrennbar mit politischen, theologischen wie auch sozialanthropologischen Aspekten einher, die von der Aufklärung bis in die Gegenwart hinein wirken.

Die Untersuchung beruht dabei in wesentlichen Teilen auf bisher noch unbekanntem Quellenmaterial zu Schillers Studium der Jurisprudenz an der Stuttgarter Karlsschule.

Yvonne Nilges (1980), studierte deutsche und englische Philologie an der Universität Heidelberg. Seit 2010 Privatdozentin an der Universität Heidelberg. Veröffentlichungen u.a.: Richard Wagners Shakespeare (2007); Auf der Suche nach dem verlorenen Gott: Thomas Manns Theologie (im Entstehen).

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Johann Christoph Friedrich von Schiller (1759-1805)

De interés sin duda esta reciente investigación sobre Schiller, presentada por su autora como ejercicio de habilitación en la Universität Heidelberg ean año 2010. Ciertamente no abundan los trabajos dedicados al famoso dramaturgo alemán, responsable junto a Goethe del movimiento Sturm und Drang. El joven Schiller había sido formado en el estudio del Derecho en la Academia militar Karlschule de Stuttgart. Es por ello que el análisis de sus ideas sobre Derecho penal y Derecho constitucional en el contexto de la historia del Derecho y la Filosofía del derecho alemanas de su época representa un atractivo especial.

Cabe reseñar así también sobre estos mismos temas el antecedente trabajo del teórico del Estado y sociólogo del Derecho Prof. em. Dr. Lüderssen, de la Goethe Universität, que a continuación indico:

Klaus Lüderssen

„daß nicht der Nutzen des Staats Euch als Gerechtigkeit erscheine“: Schiller und das Recht

Insel Verlag, Frankfurt am Main/ Leipzig, 2005, 222 pp.

ISBN: 3458172424

Viele um das Recht kreisende Äußerungen Schillers sind längst klassisch. Berühmt ist die Geschichte vom Verbrecher aus verlorener Ehre, dessen Tragik darin besteht, daß sich das Strafrecht nur für seine Taten interessierte, nicht aber für das Leben, das ihn unheilvoll dazu gedrängt hat.

Überall in Schillers Dramen sind Rechtsfragen von Bedeutung: In den Räubern und im Fiesco spielt er gleichsam mit Modellentwürfen, die in ihrer genialischen Zuspitzung die Phantasie, auf die das Recht sehr wohl angewiesen ist, in Gang setzen. In Wilhelm Tell treffen Gerechtigkeit und Macht im Rahmen eines klar definierten Widerstandsrechts zusammen. Auch Kabale und Liebe ist in der Scheidung von Recht und Unrecht eindeutig. In Don Carlos treten drei unterschiedliche Rechtspositionen gegeneinander an. In Wallenstein und Maria Stuart werden die Ambivalenzen und Paradoxien des Rechts offenbar, wenn Schiller die Frage stellt, welchen Einfluß die Legitimität einer Herrschaft auf die Legalität ihrer Praxis hat.

Fragen nach Herrschaft und Recht, nach Verbrechen und Schuld sind in Schillers Dichtungen ständig präsent und auf weite Strecken sogar das zentrale Thema. Klaus Lüderssen interpretiert Schillers Werke unter juristischen Aspekten und entdeckt dabei vieles Neue und bisher kaum Beachtete. Schillers Dramen zumal öffnen den Blick für die verborgenen gesellschaftlichen und menschlichen Quellen des Rechts am Beginn der Moderne.

J.C.G.

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